Allgemeine Informationen
Synonyme
Der Schipperke, auch als “kleiner Kapitän” bezeichnet, ist eine Rasse, die durch verschiedene Namen bekannt geworden ist, darunter “Belgischer Schäferhund” und “Kleiner schwarzer Teufel”. Diese Synonyme verweisen sowohl auf die Herkunft als auch auf die Eigenschaften des Hundes.
Rasse
Der Schipperke gehört zur Gruppe der Hüte- und Treibhunde und wird auch oft als kleiner Hütehund betrachtet. Trotz seiner geringen Größe ist er kräftig und robust, was ihn ideal für verschiedene Aufgaben macht, die traditionell größeren Hunden vorbehalten sind. Die Rasse zeichnet sich durch ein einzigartiges Aussehen aus, das durch ein fuchsähnliches Gesicht und einen keilförmigen Kopf charakterisiert wird.
Herkunft
Der Schipperke stammt ursprünglich aus Belgien und hat eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. In Belgien war die Rasse besonders bei Handwerkern und Schiffern beliebt, die die Hunde als Wächter ihrer Boote und Werkstätten einsetzten. Der Name “Schipperke” leitet sich von dem flämischen Wort für “kleiner Kapitän” ab, was auf die enge Verbindung der Rasse mit der Schifffahrt hinweist.
Klassifikation
Der Schipperke ist von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) in der Gruppe 1, Sektion 1 als “Kontinentaler Schäferhund” klassifiziert. In den Vereinigten Staaten wird er vom American Kennel Club (AKC) in der Gruppe der nicht-sportlichen Hunde eingeordnet. Diese Klassifikationen spiegeln die Vielseitigkeit der Rasse wider, da sie sowohl als Arbeitshunde als auch als Begleithunde geeignet sind.
Verwendung
Ursprünglich wurde der Schipperke als Wächter und Schädlingsbekämpfer eingesetzt, besonders auf Booten und in Werkstätten. Heute wird die Rasse häufig als Familienhund gehalten, obwohl sie immer noch in einigen Regionen für ihre ursprünglichen Aufgaben genutzt wird. Der Schipperke ist aufgrund seines lebhaften und neugierigen Wesens auch in Hundesportarten wie Agility und Obedience erfolgreich.
Charakter und Temperament
Intelligenz
Der Schipperke ist bekannt für seine hohe Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe. Diese Eigenschaften machen ihn leicht trainierbar und fähig, eine Vielzahl von Aufgaben zu lernen. Er ist ein problemlösender Hund, der oft kreative Wege findet, um Herausforderungen zu meistern. Besitzer sollten darauf vorbereitet sein, diesen klugen Hund ständig geistig zu fordern, um Langeweile und destruktives Verhalten zu vermeiden.
Aktivität
Der Schipperke ist eine sehr aktive und energiegeladene Rasse, die regelmäßige Bewegung benötigt, um glücklich und gesund zu bleiben. Diese Hunde lieben es zu rennen, zu spielen und ihre Umgebung zu erkunden. Ein Mangel an Bewegung kann zu Verhaltensproblemen führen, daher ist es wichtig, ihnen ausreichend Gelegenheit zum Auslauf zu bieten. Lange Spaziergänge, Spiele im Garten oder spezielle Hundesportarten sind ideal, um den Bewegungsdrang des Schipperke zu stillen.
Soziales Verhalten
Schipperkes sind sozial und genießen die Gesellschaft ihrer Familie, sind aber oft gegenüber Fremden zurückhaltend oder misstrauisch. Sie bilden starke Bindungen zu ihren Besitzern und können in einigen Fällen einen gewissen Beschützerinstinkt zeigen. Mit anderen Haustieren kommen sie in der Regel gut zurecht, insbesondere wenn sie von klein auf an deren Anwesenheit gewöhnt sind. Es ist jedoch wichtig, sie frühzeitig sozial zu trainieren, um sicherzustellen, dass sie sich in verschiedenen sozialen Situationen gut verhalten.
Anpassungsfähigkeit
Ein Schipperke ist sehr anpassungsfähig und kann in verschiedenen Wohnsituationen gut zurechtkommen, sei es in einer Wohnung oder einem Haus mit großem Garten. Wichtig ist jedoch, dass sie ausreichend Bewegung und geistige Anregung erhalten. Sie sind wetterfest und können sich gut an unterschiedliche Klimazonen anpassen, sollten aber bei extremen Wetterbedingungen immer geschützt werden. Auch wenn sie sich gut anpassen können, bevorzugen sie es, nahe bei ihrer Familie zu sein und nicht zu lange allein gelassen zu werden.
Erziehung und Haltung
Trainingsbedarf
Aufgrund ihrer hohen Intelligenz und ihres Eifers zu gefallen, sind Schipperkes relativ leicht zu trainieren. Sie reagieren gut auf positive Verstärkungsmethoden wie Lob, Leckerlis und Spielzeit. Ein konsequentes und einfühlsames Training ist wichtig, um den unabhängig denkenden und manchmal sturköpfigen Charakter in die richtigen Bahnen zu lenken. Schipperkes lieben Herausforderungen und lernen gerne neue Tricks und Kommandos, was sie ideal für fortgeschrittene Trainingseinheiten und Hundesportarten macht.
Bewegungsbedarf
Der Schipperke hat einen hohen Bewegungsbedarf, der durch tägliche Aktivitäten gedeckt werden muss. Neben regelmäßigen Spaziergängen profitieren diese Hunde von Spielstunden und Aktivitäten, die sie körperlich und geistig auslasten. Einige Schipperke-Halter berichten von den hervorragenden Leistungen ihrer Hunde im Agility-Training und anderen sportlichen Wettbewerben. Ein eingezäunter Garten, in dem der Hund sicher laufen und spielen kann, ist ideal, aber kein Muss, solange der Hund anderweitig ausreichend beschäftigt wird.
Besondere Anforderungen
Besondere Anforderungen bei der Haltung eines Schipperke umfassen die Notwendigkeit regelmäßiger Sozialisation, um sicherzustellen, dass der Hund gut mit fremden Menschen und Tieren zurechtkommt. Auch das Training zur Impulskontrolle und das Lehren von grundlegenden Gehorsamkeitskommandos sind essenziell. Zudem sollte der Besitzer darauf achten, dass der Hund keine destruktiven Gewohnheiten entwickelt, besonders wenn der Schipperke längere Zeit allein bleibt.
Pflege und Gesundheit
Fellpflege
Das dichte, doppelte Fell des Schipperke erfordert regelmäßige Pflege, um gesund und glänzend zu bleiben. Wöchentliche Bürstungen helfen, abgestorbene Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. Während des Fellwechsels, der zweimal im Jahr stattfindet, sollte das Bürsten häufiger erfolgen, um das lose Unterfell zu entfernen und das Abhaaren zu minimieren. Schipperkes neigen dazu, sauber zu bleiben und haben keinen intensiven Eigengeruch, was die Pflege erleichtert. Ein gelegentliches Bad reicht in der Regel aus, es sei denn, der Hund hat sich besonders stark verschmutzt.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung eines Schipperke liegt im Durchschnitt zwischen 13 und 15 Jahren. Mit guter Pflege, regelmäßigen tierärztlichen Untersuchungen und einer ausgewogenen Ernährung können diese Hunde oft ein langes und gesundes Leben führen. Es ist wichtig, auf Anzeichen von Krankheiten zu achten und bei gesundheitlichen Problemen frühzeitig tierärztlichen Rat einzuholen. Einige Schipperkes können genetisch bedingte Gesundheitsprobleme entwickeln, wie Hüftdysplasie oder Augenprobleme, weshalb eine gewissenhafte Zuchtwahl und Vorsorgeuntersuchungen wichtig sind.
Eignung
Für Familien
Schipperkes sind ausgezeichnete Familienhunde und kommen gut mit Kindern zurecht. Sie sind verspielt, geduldig und genießen es, Teil des Familienlebens zu sein. Aufgrund ihrer Größe sind sie weniger bedrohlich für kleine Kinder, aber ihre Energie und Lebhaftigkeit können sie manchmal überwältigend machen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, den Hund respektvoll zu behandeln und seine Signale zu erkennen, um eine harmonische Beziehung zu gewährleisten.
Für Einzelpersonen
Für Einzelpersonen, besonders solche, die einen aktiven Lebensstil führen, ist der Schipperke ein idealer Begleiter. Sie sind treue, wachsame Hunde, die ihren Besitzern gerne nah sind und deren Gesellschaft genießen. Ihrer Intelligenz und Unabhängigkeit halber können sie auch einige Stunden allein bleiben, wenn nötig, solange sie ausreichend Bewegung und geistige Anregung erhalten. Der Schipperke passt sich gut an verschiedene Lebenssituationen an und kann sowohl in der Stadt als auch auf dem Land glücklich sein.
Für Anfänger
Obwohl der Schipperke ein herausfordernder Hund sein kann, ist er mit der richtigen Vorbereitung auch für Hundeanfänger geeignet. Es ist wichtig, dass Anfänger sich im Voraus gründlich über die Bedürfnisse und das Temperament dieser Rasse informieren. Ein Schipperke profitiert von einem Besitzer, der bereit ist, Zeit und Mühe in das Training und die Pflege zu investieren. Ein erfahrener Hundetrainer kann hilfreich sein, um Anfängern bei den ersten Schritten mit ihrem neuen Hund zu unterstützen.
Verträglichkeit mit anderen Tieren
Schipperkes sind in der Regel verträglich mit anderen Haustieren, besonders wenn sie von klein auf an deren Anwesenheit gewöhnt sind. Sie können jedoch einen starken Jagdtrieb haben, weshalb Vorsicht geboten ist, wenn sie mit kleineren Tieren wie Nagetieren oder Vögeln zusammenleben. Eine frühzeitige und fortlaufende Sozialisation ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Schipperke lernt, friedlich mit anderen Tieren zu koexistieren. Innerhalb der Familie leben sie oft harmonisch mit anderen Hunden und Katzen zusammen.