Allgemeine Informationen
Synonyme
Der Saint Bernard ist auch bekannt unter den Namen Bernhardiner und St. Bernhardshund. Diese Synonyme stammen alle von der Herkunft der Rasse und ihrem ursprünglichen Einsatzgebiet.
Rasse
Der Saint Bernard gehört zu den großen Hunderassen und ist bekannt für seine beeindruckende Größe und sein dichtes Fell. Sie kommen in zwei Fellvarianten vor: kurzhaarig und langhaarig. Die Körperstruktur ist kräftig und muskulös, was den Hunden ihre charakteristische massige Erscheinung verleiht.
Herkunft
Die Herkunft der Saint Bernard Hunde kann bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden, als sie von den Mönchen im Hospiz des Großen Sankt Bernhard Passes in den Schweizer Alpen gezüchtet wurden. Ursprünglich wurden sie zur Rettung von in Schnee und Eis verschollenen Reisenden eingesetzt. Ihre Fähigkeit, Menschen in Not zu lokalisieren und ihnen in extremen Witterungsbedingungen zu helfen, machte sie zu unverzichtbaren Begleitern der Mönche.
Klassifikation
Der Saint Bernard ist von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) als Arbeits- und Begleithund anerkannt. Er gehört zur FCI-Gruppe 2, Sektion 2.2 (Molossoide, Berghunde).
Verwendung
Heutzutage sind Saint Bernards vor allem als Familienhunde, Begleit- und Ausstellungshunde beliebt. Ihre Geschichte als Rettungshunde in den Alpen hat ihnen einen legendären Status eingebracht, aber moderne Saint Bernards werden selten für diese Aufgaben eingesetzt. Ihre sanfte Natur und ihr ruhiges Temperament machen sie zu idealen Begleitern für verschiedene Lebensstile.
Charakter und Temperament
Intelligenz
Saint Bernards sind intelligente Hunde, die in der Lage sind, schnell zu lernen und sich an neue Situationen anzupassen. Ihr Ursprung als Rettungshunde hat sie zu Problemlösern gemacht, die in stressigen Situationen klar denken können. Sie zeigen eine hohe Fähigkeit, Befehle zu verstehen und auszuführen, wenn sie richtig trainiert werden.
Aktivität
Trotz ihrer Größe und ihres massigen Erscheinungsbildes sind Saint Bernards relativ mäßig in ihrem Aktivitätsniveau. Während sie nicht für intensive sportliche Aktivitäten geeignet sind, benötigen sie regelmäßige Bewegung, um gesund und glücklich zu bleiben. Lange Spaziergänge und moderate Übungen sind ideal, um ihren Bewegungsbedarf zu decken.
Soziales Verhalten
Saint Bernards sind ausgesprochen soziale Hunde, die eine starke Bindung zu ihren Familien aufbauen. Sie sind bekannt für ihre freundliche und liebevolle Natur und kommen gut mit Kindern und anderen Haustieren aus. Aggressives Verhalten ist in der Rasse selten zu finden, und sie gelten allgemein als geduldig und sanftmütig.
Anpassungsfähigkeit
Die Anpassungsfähigkeit der Saint Bernards ist bemerkenswert. Sie können sich sowohl an das Leben in einer Wohnung als auch in einem Haus mit Garten anpassen, vorausgesetzt, sie erhalten genug Bewegung und mentale Stimulation. Ihre dichte Fellstruktur macht sie widerstandsfähig gegen Kälte, aber sie können in heißen Klimazonen unter Überhitzung leiden und sollten daher bei extremer Hitze geschützt werden.
Erziehung und Haltung
Trainingsbedarf
Der Trainingsbedarf eines Saint Bernards ist mäßig, und frühes Training sowie Sozialisierung sind entscheidend für die Entwicklung eines gut erzogenen Hundes. Diese Rasse reagiert gut auf positive Verstärkungstechniken und hat einen natürlichen Willen zu gefallen. Konsequenz und Geduld sind jedoch notwendig, da diese Hunde aufgrund ihrer Größe und Stärke die Tendenz haben können, eigenwillig zu sein.
Bewegungsbedarf
Der Bewegungsbedarf eines Saint Bernards ist geringer im Vergleich zu anderen arbeitenden Hunderassen. Tägliche Spaziergänge und gelegentliche Spielzeiten sind in der Regel ausreichend. Übermäßige Anstrengung sollte vermieden werden, besonders bei Welpen und jungen Hunden, um Verletzungen der Muskeln und Gelenke zu verhindern.
Besondere Anforderungen
Die besonderen Anforderungen bei der Haltung eines Saint Bernards umfassen vor allem genügend Raum zum Leben und ausreichend Schutz vor extremen Wetterbedingungen. Sie benötigen ebenso eine ausgewogene Ernährung, die speziell auf die Bedürfnisse großer Hunderassen zugeschnitten ist, um gesundheitliche Probleme wie Hüftdysplasie zu vermeiden. Außerdem sollten regelmäßige Tierarztbesuche eingeplant werden, um ihre Gesundheit zu überwachen.
Pflege und Gesundheit
Fellpflege
Die Fellpflege beim Saint Bernard kann je nach Felltyp variieren. Kurzhaarige Bernhardiner benötigen weniger Pflege als ihre langhaarigen Gegenstücke, aber beide Varianten sollten regelmäßig gebürstet werden, um loses Haar und Schmutz zu entfernen. Während des Fellwechsels ist eine häufigere Pflege erforderlich, um das Haaren zu minimieren. Es ist ebenfalls wichtig, die Ohren sauber und trocken zu halten, um Infektionen vorzubeugen.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung eines Saint Bernards liegt im Durchschnitt zwischen 8 und 10 Jahren. Wie bei vielen großen Hunderassen sind sie anfällig für bestimmte genetische Gesundheitsprobleme, die ihre Lebenserwartung beeinflussen können. Gute Pflege und regelmäßige medizinische Versorgung spielen eine entscheidende Rolle, um ein langes und gesundes Leben zu gewährleisten.
Eignung
Für Familien
Saint Bernards sind ausgezeichnete Familienhunde. Ihre freundliche und geduldige Natur macht sie zu idealen Begleitern für Familien mit Kindern. Sie sind loyal und beschützen ihre Familienmitglieder, ohne aggressiv zu sein. Allerdings sollte ihre Größe berücksichtigt werden, und kleine Kinder sollten im Umgang mit diesen großen Hunden beaufsichtigt werden.
Für Einzelpersonen
Auch für Einzelpersonen sind Saint Bernards geeignete Begleiter. Sie schätzen die Gesellschaft und bauen starke Bindungen zu ihren Besitzern auf. Ihre ruhige und ausgeglichene Persönlichkeit macht sie zu angenehmen Gefährten für Menschen, die einen treuen und liebevollen Hund suchen.
Für Anfänger
Für Hundebesitzer ohne viel Erfahrung können Saint Bernards eine Herausforderung darstellen, aber sie sind grundsätzlich gutmütig und lernwillig. Ein gewisses Maß an Wissen über Hundeerziehung und -pflege ist hilfreich, um die Erziehung und Haltung erfolgreich zu meistern. Anfänger sollten bereit sein, Zeit und Mühe in das Training und die Sozialisation zu investieren.
Verträglichkeit mit anderen Tieren
Saint Bernards sind in der Regel gut verträglich mit anderen Tieren, insbesondere wenn sie schon früh daran gewöhnt werden. Sie zeigen selten aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden oder Haustieren. Es ist jedoch wichtig, sie schrittweise und unter Aufsicht an neue Tiere heranzuführen, um Konflikte zu vermeiden und ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.